Bouiquinestes während der Olympischen Spiele 2024 in Paris
Die Buchhändler an der Seine heissen „Bouquinistes“. Diese Stände (boîtes) existieren seit 1650 und haben bis heute überlebt. Damals fungierten sie als Buchhandlungen. Heute hat diese Funktion an Bedeutung verloren und die Bouquinistes führen zwar im Hintergrund noch antiquarische Bücher, jedoch verkaufen sich Karten, Poster und Souvenirs von Paris Sehenswürdigkeiten bei den Touristen besser. Rund um die Dôtre-Dame befinden sich die besten Plätze und wer schon lange im Geschäft ist, kann sich bei einer Vakanz einen besseren Platz ergattern.
Während der Olympischen Spiele 2024 hätten sie aus Sicherheitsgründen verschwinden sollen. Mit Hilfe eines Anwaltes hat sich ihre Gewerkschaft gewehrt und schliesslich hat Macron beschlossen, dass sie zu Paris gehören wie der Eiffelturm. Somit konnte der drohende Einkommensausfall abgewendet werden. Trotzdem mussten alle Restaurants und Geschäfte während 10 Tagen schliessen, damit die pompöse Eröffnungsfeier aufgebaut werden konnte. Diese Geschichte hat mich bewegt und zum Entschluss gebracht, die Bouquinistes zu porträtieren. Da es weniger Frauen hat, welche je drei Boîtes bewirtschaften, musste ich nach den wenigen Ausschau halten. Die Anzahl Frauen in der Serie gibt etwa das Verhältnis der Geschlecher wieder.
Jede(r) Bouquiniste hat seine Vorlieben bei der Auswahl seiner Produkte (Musik, Comics, Retro, Kunst etc).